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Stand in den Sommerferien vor allem Eis, Pizza und noch mal Eis auf der Speisekarte vieler Schulkinder, so heißt es ab September wieder: zurück in die Schulkantine! Dass die Kids hierbei auch gesund verpflegt sind, ist immer mehr Eltern ein großes Anliegen – zu Recht, denn eine gute Versorgung gewährleistet auch konzentriertes Lernen, energiegeladenes Spielen und einen guten Appetit!
Soziale Unternehmen spielen österreichweit auch in diesem Zusammenhang eine immer stärker werdende Rolle ( - nachzulesen in einem Blogbeitrag von arbeit plus Österreich). Vorarlberg gilt als Vorreiter in der Kindergarten- und Schulverpflegung mit sozialem Mehrwert: 1.000 Essen pro Tag (das sind 30.000 Essen pro Monat!) werden etwa von der AQUA Mühle Gastronomie Tag für Tag für hungrige, junge Gourmets von Mitarbeiter:innen Sozialer Unternehmen zubereitet.
Auch in Tirol sorgt ein Mitglied in unserem Landesnetzwerk für Kantinen-Verpflegung mit dem gewissen „plus“ ! Die ARTIS gemeinnützige IntegrationsGmbH ist ein Unternehmen der pro mente tirol. Als gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt, finanziert vom AMS Tirol, unterstützt ARTIS Menschen mit sozialen und psychischen Problemstellungen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Neben den Bereichen Wäscherei & Stickerei, „Work“ (Lohn- und Endfertigung, Logistik, Lieferung) und dem Betrieb der YUMMI Schulbuffets in Innsbruck sorgen diese für hochwertige, regionale Verpflegung an zwei Innsbrucker Schulen: Schüler:innen und Lehrpersonal am BRG in der Au und am BRG/SRG Reithmann haben die Gelegenheit, aus einer umfassenden Auswahl an preisgünstigen Mittagsmenüs und Jausen-Snacks ihre Lieblingsspeisen und -getränke auszuwählen!
Die YUMMI Kantinen durchlaufen regelmäßig den SIPCAN Schulbuffet-Check und setzen auf gesunde und ausgewogene Ernährung - ohne dass dabei der Genuss zu kurz kommt! Mit der praktischen YUMMI Card können Schüler:innen online aus vielseitigen Angeboten auswählen. Kulturelle Essgewohnheiten finden ebenso Berücksichtigung im Speiseplan wie Allergien oder Unverträglichkeiten der jungen Feinschmecker:innen: Alternativ zu den täglichen Menüs können auf Nachfrage auch komplett allergenfreie und zu 100% bio-vegane Speisen angeboten werden. Neben dem Mittagsmenü haben Schüler:innen die Gelegenheit, sich schon zum Frühstück mit frischen knusprigen Broten, Powersnacks und Kakao oder Tee von den Yummi Kiosks zu stärken, oder sich in den Pausen aus einer reichhaltigen Auswahl an belegten Broten, Joghurts und frischem Obst, warmen und kalten Snacks zu gustieren.
Somit gibt’s an den beiden Schulen nicht nur ein wortwörtlich „yummi“ Versorgungs-Angebot für Kinder, Jugendliche und Lehrer:innen mit regionalen, saisonalen und ökologisch nachhaltigen Speisen mit hohem Bio- Anteil: Artis bezieht sein Obst und Gemüse von der Solidarischen Landwirtschaft des arbeit plus Tirol Mitglieds Emmaus Innsbruck. Die SoLaWi Thurnfeld setzt auf regenerative, biologische Landwirtschaft und fördert Biodiversität durch „Agroforst“ und den Erhalt alter Sorten.
Gleichzeitig erhalten sowohl beim Obst- und Gemüsezulieferer Emmaus als auch beim YUMMI-Betreiber Artis, Personen, die es sonst schwer hätten, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, eine faire Chance! Der Arbeitsalltag der Mitarbeiter:innen wird an ihre jeweiligen persönlichen Situationen adaptiert, sie erfahren neben fachlicher auch umfassende psychosoziale Begleitung und Unterstützung und können so den Weg (zurück) ins Arbeitsleben leichter meistern.
„Wünschenswert wäre es, dass Städte und Gemeinden österreichweit bei der Vergabe öffentlicher Aufträge Aspekte wie den Anteil an Beschäftigung von Menschen mit Behinderung oder von vormals Langzeitarbeitslosen in ihre Kriterien miteinbeziehen,“ so Melanie Spangler, Geschäftsführerin von arbeit plus Tirol.
Die sogenannte „soziale Vergabe“[1] bringt zum einen – im Falle der Verpflegung in Kinderbetreuungseinrichtungen – einen umfassenden Vorteil für die bekochten Kinder und für deren Eltern (die ihre Kinder gut versorgt wissen) mit sich. Zum anderen wirkt sie positiv auf die Mitarbeiter:innen Sozialer Unternehmen, die Existenzsicherung durch Beschäftigung und Wertschätzung ihrer Arbeit erfahren. Finden Kriterien sozialer Nachhaltigkeit bei der Vergabe öffentlicher Aufträge Berücksichtigung, erzielt dies also sowohl auf individueller als auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene nachhaltig Wirkung.
Für diesem Mehrwert setzen wir uns als Netzwerk Sozialer Unternehmen ein!
[1] Das österreichische Bundesvergabegesetz gibt öffentlichen Auftraggeber:innen die Möglichkeit bei der Durchführung von
Vergabeverfahren soziale Zielsetzungen zu berücksichtigen. Seit 2018 besteht zudem die Möglichkeit, eine Ausschreibung gezielt an sozial nachhaltige Organisation zu richten. Dazu zählen beispielhaft folgende Aspekte: „Beschäftigung von Frauen, Personen im Ausbildungsverhältnis, Langzeitarbeitslosen, von Menschen mit Behinderung und älteren Arbeitnehmer:innen; Förderung von Freiwilligenleistungen; Berücksichtigung von Genderaspekten; fairer Handel; Barrierefreiheit; Design für alle.“